Merlin und Finnja, unser Keltenduo

Nachdem unsere drei letzten Katzen mit 21, 17 und 19 Jahren verstorben sind, haben wir es nochmals gewagt, wie schon mit Romeo und Julia, ein Geschwisterpaar bei uns aufzunehmen. So zogen im November 2008 Merlin und Finnja (geb. 15. September 2008) bei uns ein. 

Kleine Vorgeschichte: Im Sommer 2007 ist uns auf einem Abendspaziergang mit den Hovis eine sehr junge Kätzin – Sophia – zugelaufen. Sophia hatte nicht die geringste Angst vor grossen Hunden und die Sozialisierung war in ein paar Minuten vorbei. Wir haben Sophia nach Hause getragen, in der Küche auf den Boden gestellt, die Hunde konnten beaufsichtigt beschnuppern und beknabbern (siehe Schnappschuss), und damit war alles erledigt. So schön wie die einmalige Geschichte angefangen hat, so traurig war sie nach ca. einem halben Jahr vorbei. FIP, hat Sophia wieder aus unserer Familie gerissen.

Aufgrund dieser Vorgeschichte schauten wir beim Einzug des Keltenduos der Sozialisierung Katze/Hund gelassen entgegen. Als wir dann die Reaktionen in Form von Katzenbuckel, Fauchen und Krallen ausfahren und die grossen Augen unserer Hovis sahen, war für uns klar, das wird nicht einfach. Wir trennten das Quartet sofort und hielten eine Krisensitzung ab. Wir entschieden, das Haus mit Kindergittern zu unterteilen, und zwar so, dass die Katzen und die Hündlis einander sehen konnten. Zudem mussten die Katzen immer in die Küche Essen kommen und wurden diesbezüglich nicht Spezialbehandelt. Beim Fressen mussten sie den geschützten Bereich verlassen, konnten aber jederzeit sich wieder hinter die Kindergitter zurückziehen. Als dritte Massnahme beschlossen wir, sowohl den Hunden, als auch den Katzen immer und immer wieder mittels Stimmungsübertragung klarzumachen, dass beide Spezies brav und lieb sind, und dass keine Gefahr zu erwarten ist.

Was wir in den nächsten Tagen erlebten, ist kaum zu glauben, wenn man nicht dabei war. Das eine der beiden Gitter montierten wir bereits 48 Stunden nach dem Einzug des Duos, und platzierten es im Treppenaufgang zum oberen Stockwerk. So konnten sich Merlin und Finnja noch ins schützende obere Stockwerk zurückziehen. Das Gitter, das die Küche vor den Hunden schützte, wenn die Katzen Essen bekamen, wurde am Dienstagabend -> siehe Schnappschuss – wieder auf dem Estrich versorgt. In den folgenden Tagen eroberten die Katzen in Windeseile das ganze Haus, zeigten von Tag zu Tag weniger Angst und die Hunde hatten mehr und mehr Vertrauen in die neuen Familienmitglieder gefunden. Das Gitter in den oberen Stock entfernten wir am Freitagabend. Samstags erkundete das Keltenduo bereits unseren Garten. Wir möchten vielleicht noch erwähnen, dass die Katzen zu diesem Zeitpunkt neun Wochen alte waren. Merlin, der Draufgänger, spaziert ungeniert, mit erhobenem Schwänzchen unter dem Bauch von Silas durch, schnuppert an der Nase von Hera, und versucht mit seiner kleinen Zunge das haarige Fell von Hera zu putzen. Hera braucht das selbstverständlich nicht und entfernt sich in solchen Momenten. Finnja ist etwas vorsichtiger, wagt aber dennoch ganz nahes passieren neben den liegenden Hunden und zwischen den stehenden Hunden durch. Das Grössenverhältnis muss etwa so sein, wie wenn wir neben einem Elefanten stehen würden. Es ist fantastisch, was wir in nur 10 Tagen erreicht haben. Wir können es kaum fassen. Sollten sich aber die beiden inzwischen völlig sicher und selbstbewussten Katzen im Spiel sich zu nahe (kleiner 10 cm) an die Hunde heran bewegen, dann wird schon mal geknurrt und die Grenzen von Seiten Hovi gesteckt. Die Spielzeuge wechseln in solchen Momenten schlagartig den Besitzer und werden auch unter Einhaltung von Regeln verteidigt J.

Besonders erwähnen möchten wir noch das Begrüssen der schlafenden Katzen am Morgen oder nach der Heimkehr von einem Erlebnisspaziergang. Es ist kaum zu beschreiben, wie Hera und Silas, mit kräftigem Schwanzwedeln, ihre Nasen in oder unter die Bäuchlein der Katzen bohren, winselnd und mit auf Freude gestellten Ohren. Die Katzen beginnen – meistens – zu schnurren und schauen mit verschlafenen Gesichtchen aus ihren Schlafplätzen hoch. Das Fauchen und Katzenbuckel machen ist endgültig vorbei. Schön.

 

Viel Spass mit den Bildern

 

Die ersten Bilder der Galerie wurden uns freundlicherweise von der Aufzuchtfamilie zur Verfügung gestellt und dürfen mit deren ausdrücklichem Einverständnis publiziert werden.

Herzlichen Dank

 

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